Grafschaft Augsburg

Montag, 3. Juni 2013

Tannenburg 2013

Danke an Kenna für den Bericht



 

 

Sturm auf die Tannenburg 1461

 



Kenna: Ke-Tannenburg. Wieder ein Jahr war vergangen. Wieder war es Zeit den Sturm auf die Tannenburg anzutreten. Die Wetterfrösche hatten sich dieses Jahr versteckt. Keiner wollte ans Licht.

Trotz allem trafen die Ravensburger mit dem Memminger Kutscher bei nur wenigen Wolken am Donnerstag, 30.05.1461 am Logistikstand der Armeeführung ein. Dort wurden wir in die Bannerlisten eingetragen, bekamen unsere Fähnlein zugewiesen und die Proviantberechtigungsscheine, die wir dann beim Bannerfuttermeister abgeben sollten.
 

Während die meisten VOR den Toren lagern mussten (durften, sie besetzten das leerstehende Dorf) konnten einige Stürmer direkt in das Schloss einmarschieren.





Sie bekamen ihre Lager in den leer stehenden Sälen des Schlosses. Die Scharfrichter richteten ihre Gerätschaften in den Kellern der Burg ein, wohl darauf bedacht, dass sich der feuchte Keller nicht für eine lange Untersuchung der Opfer eignen würde.
 
Die Bannerherren lagerten direkt vor dem Schloss in weißen Zelten mit fließender Wasseranbindung von oben und unten. Doch sie hatten noch lange nicht genug vom Wasser. Des Baders Zelt wurde gerne und oft besucht.

  


Weiter unten lagerte das gemeine Volk in ihren kleinen Zelten aus dünnem Stoff. Einige dieser Zelte standen am Morgen schief oder ein kleines Bächlein gab den Zulauf fürs zelteigene Wasserbett.
 
Die Taglöhner des Burgvogts arbeiteten unermüdlich in der Kuchl um die Stürmer angemessen zu versorgen. Den ersten Abend gab es einen Eintopf aus Linsen mit Würsteln, Fleischstücke gesotten in Rahm mit Mehlspeise und am letzten Abend mussten etliche Schweine ihr Leben für das hungrige Volk lassen, dazu ein Püree aus Erbsen mit frisch zubereiteten Äpfel-Zwiebel-Rüben-Speck.
 
Am Donnerstag hielt die Bannerführung ihre Ansprache. Schnellstens sollte ein Königspaar gekürt werden, welches  sich dann ums Volk zu kümmern hätte. Doch während der Ansprache brachen die Wolken. Es fing an zu regnen.
 
Wie gut, dass die Burg große Speiseräume, eine schöne Kemenate und eine gemütliche Wirtsstube hatte. So konnten wir alle feiern, Pläne schmieden,  Biervorräte vernichten und Met trinken. Wie gut, dass es von der Armee keine 2-Humpen Begrenzung gab. 

Am Freitag kredenzten uns die Burgenleute ein reichhaltiges Frühstück. Brote, Wurst, Käse, Morgenschwarzbier und Kräutertee, Butter, eingekochte Früchte, merkwürdige braune Creme und sogar den teuren Yoghurt. Am Nachmittag gab es dann reichlich Kuchen aus der Backstube.




Das Königspaar wurde gekrönt. Mittlerweile waren wir an Schauer und auch an den kalten Wind gewohnt. Auch die Instrumente der Barden kamen mit dem feuchten Wetter immer besser zurecht.

Am Samstag begaben sich doch noch fast 30 Ritter, Edeldamen und Gefolge auf die Suche nach dem Schnitzel. Sie durften Pilze und Teichtiere jagen, sowie Holz schlagen.




Die Wege waren matschig. Wir kamen an eingestürzten Stollen vorbei. Hier musste ein Baumeister total versagt haben, teilten uns mit dem Flusslauf den Weg, kamen am Lagerplatz an, wo das Holz möglichst hoch gestapelt werden konnte.  Die Wappenherolde, Mediziner und Geschichtsschreiber kümmerten sich um Zahlen, Daten, Kräuter und Wappen. Beeindruckend war das Wissen der 4 mutigen Gruppen.


 
















Die Handwerker der Burg und fleißige Mägde zeigten dem Volk, wie sie Kränze binden, Brot backen, Gabeln schmieden und kochen konnten.  Am Samstag zeigten Weib und Mann die Gewandungen. Es wurde Gericht gehalten, gestempelt und gesiegelt, gesungen, getanzt und viel gelacht. Langweilig wurde es nie.




Der Burgvogt und seine Mannen und Frauen waren bestimmt erleichtert uns am Sonntag wieder abziehen zu sehen. Wir packten Truhen, Koffer, Taschen und Körbe, luden alles auf unsere Karren und trieben unsere Pferde und Esel an.
Doch schon bald wird es wieder heißen:



Auf geht’s. Sturm auf die Tannenburg 1462

Keine Kommentare: